Um die Jahrhundertwende bemühten sich die staatlichen Behörden um eine Verbesserung des Feuerschutzes in den Stätten und Gemeinden im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Es ist bekannt, dass in Langerwehe der damalige Bürgermeister Beckers im Maxi 1880 zur Gründung einer Ortsfeuerwehr rief. Bereits im Juli 1880 stand dann die „Freiwillige Feuerwehr Langerwehe“ als erste Landwehr des Kreises Düren. Schon im Jahre 1985 folgte die Gründung einer Feuerwehr-Musikkapelle und 1903 eines Spielmannszuges.
Nachdem dann im Jahre 1903 die hochgelegene Eifelortschaft Hürtgen durch den Brand total vernichtet wurde – das gleiche Schicksal hätte Heistern treffen können, – wurden Schutzmaßnahmen immer dringender angeregt und besprochen. So kam es dann im Jahre 1097 im Kreis Düren aufgrund obrigkeitlicher Verfügung zur Gründung von Feuerwehren, so auch Gemeinde Wenau, damals Teil der Bürgermeisterei Nothberg. Am 31. Januar 1907 fasste der Gemeinderat von Nothberg folgenden Beschluss.
Nachdem dem Gemeinderat mitgeteilt worden ist, dass für die Gemeinde Nothberg eine Feuerwehr, entweder eine Pflicht- oder eine freiwillige Wehr, errichtet werden muss, erklärte dieser, dass er es für das beste halte, wenn hier eine freiwillige Feuerwehr gebildet werde und bewilligt für den Fall, dass eine solche zu Stande komme, einen Kostenzuschuss von 300,00 Mark.“
Der gleiche Beschluss wurde um dieselbe Zeit von den Gemeinderäten in Hastenrath und Wenau gefasst. Leider sind die Protokollunterlagen, die im jähre 1932 mit nach Langerwehe abgegeben wurden, durch Kriegseinwirkung verloren gegangen. unter dem Motto „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ trafen sich dann die Männer der gemeinde Wenau am 16. März 1907, um die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr zu vollziehen. Die Gemeinde Nothberg hatte ihre Feuerwehr schon am 2. März 1907 gegründet.
Hierbei wählte man den Brandmeister, seinen Stellvertreter, die Abteilungsführer und den Zeugwart.
Sie gliederte sich in zwei Abteilungen, je eine für Nothberg und Volkenrath in einer Stärke von 34 Mann.
Insgesamt 33 Männer sind der Feuerwehr bei der Gründung in Heistern beigetreten. Fünf von Ihnen bildeten eine Jugendgruppe.
Erster Brandmeister der Wehr war Schuhmachermeister Kaspar Bodden, später Kreisbrandmeister im Kreise Düren, ein Mann von besonderer Prägung, dessen Verdienste um den Aufbau und die Entwicklung der Feuerwehr in dieser Schrift einer besonderen Erwähnung würdig sind.
Kreisbrandmeister Bodden war gebürtiger Nothberger und hatte bei der gerade gedient. Sein großes fachliches Wissen, sein sicheres Auftreten und seine rednerische Überzeugungskraft stempelten ihn zu einer Persönlichkeit besonderer Art. Er genoss die Achtung und Verehrung seiner Feuerwehrmänner, besaß die Fähigkeit, eine freiwillige Gemeinschaft mit ideellen Zielen, wie sie die Feuerwehr darstellt, zu führen und zu leiten und galt weit über den Bezirk seiner Heimat hinaus als hervorragender Kenner des gesamten Brandschutzes.
Ihm zu Ehren wurde am neuen Feuerwehrhaus in Heistern eine Erinnerungstafel angebracht.
Die Ausrüstung der Wehr wurde in den folgenden Jahren laufend ergänzt und verbessert. Leider lassen sich die Einzelheiten nicht ermitteln, jedoch dürfte feststehen, dass manche Feuerwehrleute in den ersten Jahren nach der Gründung bei Bränden noch in Ihrer Zivilkleidung zur Brandstätte eilten.
Aber um das Jahr 1910 herum war doch schon eine ausreichende Uniformierung vorhanden. Bereits im Jahre 1911 nahm die Wehr an dem Kreisfeuerwehrverbandstag in Drove teil. Die neuen Satzungen des Kreisverbandes wurden angenommen, und in der Folgezeit muss auch das gesellschaftliche Element nicht zu kurz gekommen sein, heißt es in der Chronik der Nothberger Wehr, dass auch manch gestiftetes Fässchen Bier bei gesellschaftlichen Veranstaltungen getrunken wurde. Das wird in Wenau – Heistern sicherlich nicht anders gewesen sein.
Zu dieser Zeit hielten die Wehren auch ihre Jahresabschlussübungen ab, zu denen die Nachbahrswehren eingeladen wurden, und sicherlich haben die ersten Inspektionen durch den damaligen Kreisbrandmeister Dietzler, stattgefunden. Nach dem 1. Weltkrieg konnte der Feuerwehrdienst nur allmählich wieder aufleben. Erst im Jahre 1921 fanden sich die Männer wieder zu gemeinsamen Übungen.
Nachdem dann für Nothberg und Heistern 1911 vom Wasserwerk des Landkreises Aachen ein zentrales Wasserleitungsrohrnetz geschaffen wurde, war dies für die Arbeit der Feuerwehr eine große Erleichterung, aber es hatte auch gewisse Nachteile, denn dem erhöhten Wasserdruck waren die Schläuche nicht gewachsen. Neues Schlauchmaterial musste beschafft werden.
Bis zum Jahre 1932 darf die Entwicklung parallel gesehen werden zu dem Geschehen in den Nachbarwehren der Bürgermeisterei Nothberg.
Bis hierher konnte die Wehr schon auf ein Vierteljahrhundert segensreicher Arbeit im Dienste der Allgemeinheit zurückblicken.
Im Jahre 1932 wurde die Bürgermeisterei Nothberg aufgelöst. Die Gemeinden Nothberg und Hastenrath wurden von der Stadt Eschweiler eingemeindet. Die Gemeinde Wenau verblieb im Kreis Düren und bildete ab diesem Zeitpunkt mit der Gemeinde Langerwehe das Amt Langerwehe. Seitdem gehörte die Freiwillige Feuerwehr Heistern als Löschzug III zur Amtsfeuerwehr Langerwehe.
In den Kriegsjahren des 2. Weltkrieges, als alle Männer zum Kriegsdienst herangezogen wurden, mussten die Frauen den Brandschutz sicherstellen. Die Hauptaufgabe bestand damals darin, nach Bombenabwürfen die Brände zu löschen. Im September 1944 löste sich die Frauenfeuerwehr wieder auf und der Brandschutz wurde wieder durch die Männer sichergestellt. Nach 1957 trennte sich das Tambourcorps von dem Löschzug der Feuerwehr und wurde zum bis heute bestehenden Marine TambourCorps. 1970 wurde die Jugendfeuerwehr neu gegründet. Sie bildet bis heute die Grundlage für den notwendigen Nachwuchs in der aktiven Wehr.
Nach der kommunalen Neugliederung wurde der Löschzug in die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Langerwehe integriert. Aus dem Löschzug Heistern wurde die Löschgruppe Heistern.
Durch die mühevolle Arbeit des damaligen Löschgruppenführers Oberbrandmeister Heinrich Kannegießer, war es möglich, 1972 den Bau eines neuen Gerätehauses auf dem Grundstück der alten Schule zu beginnen, welches 1974 mit einem Kostenaufwand von 306.000, 00 DM sowie etlichen Stunden freiwilliger Eigenleistung der Mitglieder der Feuerwehr fertig gestellt werden konnte. Dieses Gerätehaus hat Platz für zwei Fahrzeuge, einen Schulungsraum sowie die erforderlichen sanitären Einrichtungen. Außerdem befindet sich im Obergeschoss eine Wohnung für den Gerätewart.
Das LF 8 auf Opel Blitz wurde im Jahr 1994 durch ein neues LF 8/6 auf Mercedes benz 917 Allrad ersetzt. Dieses Fahrzeug führt zusätzlich zu den feuerwehrtechnischen Geräten eine fest installierte Feuerlöschkreiselpumpe sowie über 600 l Wasser mit sich. Die Ausrüstung wurde im Jahr 2003 durch ein Kombigerät Schere / Spreizer zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen erweitert.